Wer wandert, braucht nur, was er tragen kann – Bericht über ein einfaches Leben
von Anne Donath
Level: B2 (erster Teil) – C1 (zweiter Teil)
Dieses Buch handelt von dem Lebensweg einer Frau, die sich von den Zwängen der Konsumgesellschaft befreit hat. Sie lebt in einem sehr kleinen Haus und hat alles, was sie zum Leben benötigt. Aber sie hat dies nicht irgendwo in einer abgelegenen Gegend verwirklicht, sondern mitten im Neubaugebiet einer kleinen Gemeinde in Süddeutschland.
Inhalt
Die Autorin Anne Donath erzählt über die wichtigen Stationen ihres Lebens: Kindheitserinnerungen an eine Zeit, wo noch auf vieles verzichtet werden musste. Ihre Schulzeit, an die sie nicht zu gerne zurückdenkt. Und schließlich die Zeit nach ihrer Scheidung, wo sie sich Gedanken gemacht hat, wie es nun im Leben weitergehen soll.
Frau Donath wollte ein eigenes Haus aber der Wiedereinstieg in das Berufsleben war schwierig. Entsprechend hat sie für längere Zeit nicht gut verdient. Sie hat manches Hindernis überwunden, um eine besser bezahlte Arbeit zu bekommen. Aber sie hat sich auch Gedanken gemacht, ob sie wirklich alles braucht, was sie sich wünscht. Insbesondere hat sie die Größe des Hauses, das sie bauen lassen wollte, überdacht. Heraus kam ein Haus, das viele Menschen als Hütte bezeichnen würden, da es sehr klein ist.
Das Leben in diesem kleinen Haus vereinfachte vieles und es macht auch vieles billiger. So kann Anne Donath heute viel mehr Freizeit genießen, als die meisten anderen Menschen in unserer sogenannten zivilisierten Welt. Der zweite Teil des Buches enthält entsprechend Verse und Gedichte, die Anne Donath in und über diese neu gewonne Freizeit geschrieben hat.
Die ersten Zeilen
Wer wandert,
braucht nur,
was er tragen kann.
Baut er ein Haus,
kommt nicht viel
dabei heraus.
Eine Hütte
mit Lagerstatt
und Herdfeuer
vielleicht.
In diesem Jahr 2006 werde ich 58 Jahre alt.
Ich habe ein Haus und einen Garten und neun Monate des Jahres frei. Was ich nicht habe, sind Schulden. Und Zukunftsängste beim Gedanken an meine Altersversorgung. Grundlage meiner soliden finanziellen Situation ist weder eine Erbschaft noch ein Lottogewinn und auch kein dickes Sparkonto.
Gut, der Ehrlichkeit halber sollte ich vielleicht sagen, dass mein Haus- und Grundbesitz nicht ganz den Vorstellungen entspricht, die wir hierzulande davon haben. ….
Pros
- Sehr interessante, zeitnahe Geschichte.
- Aktuelles Thema, das heute „Minimalismus“ genannt wird.
- Einblick bzw. Ausgangspunkt für Diskussionen über Themen wie „Sozialversicherungen“, „Absicherung“ und die deutsche Mentalität im Hinblick auf ein Eigenheim.
Cons
- Gehobene Schreibweise macht es Deutschlernern sicherlich nicht ganz einfach, die Texte (auch Teil 1) zu verstehen.
Meine Meinung
Als ich dieses Buch versehentlich (ich wollte einen Reisebericht) gekauft habe, war ich trotz allem nicht enttäuscht. Frau Donath lebte „Minimalismus“, lange bevor dieser Begriff modern wurde. Was aber viel erstaunlicher ist, ist dass sie dies ganz ohne Anleitung, auf ihre ganz eigene Art tut und sich hier auch von niemandem reinreden lässt. Ein tolles, inspirierendes Buch!
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